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April macht was er will
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Der Frühlingsbeginn
gilt in den meisten astronomischen und natürlichen Kalendern als Beginn des
Jahres. Der Widder ist das erste der zwölf Sternzeichen.
Die bestimmende Kraft
ist der unbeirrbare Wille, mit dem sich jetzt die jungen Gräser aus dem
Erdreich bohren. Diese Geburt braucht absolute Konzentration auf ein
einziges Ziel.
Der Widder ist der Rammbock, der mit seinen Hörnern voran durch
verschlossene Türen und feste Mauern geht. Er kennt kein Wenn und Aber,
sondern nur "Ich will!" Wenn er sich konzentriert, kann er
Hindernisse nicht einmal sehen.
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"April macht was er
will", sagt der Volksmund über den Monat, der je nach Laune Sonne oder
Schnee oder Regen bringt. Es ist der Monat der Willensentscheidung: Nur
der Wille entscheidet.
Der Bauer muss sich jetzt entscheiden, was er 2009 anbauen will. Der Krieger
muss sich entscheiden, was er erobern will. (In Antike und Mittelalter war
die Kriegszeit von April bis August, denn zur Ernte mussten die Männer
wieder auf den Feldern sein.)
Die Hausfrau entscheidet
beim Frühjahrsputz, wie das Haus im neuen Jahr aussehen soll. Alles, was
sie nicht mehr will, kommt auf den Müll. Alles, was sie will, wird mit
neuer Kraft ausgestattet an seinen Platz gestellt.
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Am 1.April schicken wir
einander mit Streichen "in den April". Dieses Ritual warnt uns vor
der größten Schwäche des freien Willens: der närrischen Entscheidung.
Fallen wir am 1.April auf einen Aprilscherz herein, motiviert uns das zur
Willensentscheidung, vorher zu überlegen und dann erst loszustürmen.
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Ein wohlüberlegter
Wille jedoch ist ein guter Beginn für ein erfolgreiches Jahr: fruchtbare
Saat, ein kluger Kriegsplan, ein aufgeräumtes Haus. Dann sind wir bereit,
den Mai dem starken Stier zu überlassen, der sich mit erdiger Kraft ins
Zeug legt, sich mit Wonne paart und das Feld Furche um Furche beackert.
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Widder: Grashalm und Rammbock
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